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In diesem beklemmenden Zyklus, der hauptsächlich in den 60er Jahren lithographiert wurde, erinnerte sich Weber an selbsterfahrenes Leid: Wegen seiner Tätigkeit für den "Widerstandskreis" und seiner Arbeiten gegen den National- sozialismus wurde Weber 1937 von der Gestapo verhaftet, nachdem man seine Wohnung in Schretstaken durchsucht hatte. Fünf Monate hielt man ihn in Untersuchungshaft gefangen.
Die mit schonungslosem Realismus vorgetragene Anklage gegen den Missbrauch politischer Gewalt, Unterdrückung und Unmenschlichkeit und die knappe, auf das Wesentliche konzentrierte Bildsprache sowie die meisterhafte Nutzung der technischen Mittel der Lithographie, die uns die schmutzige Trostlosigkeit der Zelle unmittelbar nachempfinden lässt, stellen die Blätter in ihrer Eindringlichkeit Werken von Goya und Kollwitz an die Seite.
Der Künstler hat den kleinsten Raum des Museums speziell für die Aufhängung dieser Bilder bestimmt, da er die Ausmaße der Zelle hat, in der er gefangengehalten wurde. Für das Blatt "Laßt, die ihr eingeht, alle Hoffnung fahren" wählte Weber ein Zitat aus Dantes "Inferno" als Titel. Er veröffentlichte die Lithographie 1973 im "Kritischen Kalender" und stellte ihr Texte seiner Freunde Ernst Niekisch und Joseph E. Drexel zur Seite, die darin ihre Einlieferung in NS-Gefängnisse schilderten.