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Weber hat stets gegenständlich, gleichwohl selten naturalistisch gearbeitet. Der abstrakten Kunst stand er jedoch skeptisch, oft ablehnend gegenüber. Sein Spott richtete sich aber weniger gegen die Klassiker der Moderne (in Pferde vereinte er in witziger Weise Pferde aus Werken von Dürer, Holbein, Leonardo, Chagall, Marc, Picasso u. a.), sondern gegen jene, die ohne wirkliches Können auf der abstrakten "Welle" mitschwammen, von selbstherrlichen Kritikern hochgejubelt wurden und ihre ohne viel Mühe entstandenen Arbeiten für teures Geld verkauften. Mit spitzer Feder traf Weber auch die Kunst-Schickeria, bornierte Experten und den ganzen Betrieb des Kunstmarktes, der Weber immer suspekt war. Gewinne, die durch Spekulationen mit seinen Bildern erzielt wurden, waren ihm, der oft genug mit seiner Familie am Rande des Existenzminimums gelebt hatte, ein stetes Ärgernis.
Milde Ironie trifft hingegen den Kunstfreund: Mit hintergründigem Humor setzte Weber die große Kunst den Bildungshungrigen gegenüber und ließ Gestalten aus den Gemälden in witzige Zwiesprache mit dem Betrachter treten. In einigen Lithographien bekannte sich Weber zu dem von ihm sehr verehrten spanischen Maler und Graphiker Francisco Goya. Im Prado sieht es so aus, als ob die beiden Alten auf dem Gemälde von Goya der Betrachterin ihre Suppe anbieten wollten.
Mit Zum Dürerjahr prangerte Weber die Vermarktung des Genies zu dessen 500. Geburtstag an: Albrecht Dürer wird durch den Wolf gedreht. Es lohnt, die Details näher zu betrachten: Da finden sich Dürers Hase und der Hirschkäfer im Haar, das Weiherhäuschen hängt am Kran, der Stein aus dem Kupferstich "Melencholia" wird verschifft, und Ritter, Tod und Teufel sind auf der Flucht vor der Besuchermenge.