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Seit der griechischen Antike kennt man in der Literatur die Kunstform der Fabel. Dabei werden Tiere an die Stelle von Menschen gesetzt, um Inhalte besser verständlich zu machen, den Menschen leichter ihr eigenes Verhalten vor Augen zu führen und Unbequemes oder gar Anklagen durch die von der Verfremdung geschaffene Distanz ungestraft aussprechen und aufzeigen zu können.
Es bildeten sich für viele Tiere ganz bestimmte Eigenschaften aus - etwa der "dumme" Esel oder der "listige" Fuchs -, die geradezu sprichwörtlich wurden.
Die bildende Kunst bediente sich des Prinzips der Fabel vor allem in der mittelalterlichen Graphik, den polemischen Flugblättern der Reformationszeit und der zeitkritischen Graphik des 18. und 19. Jahrhunderts. A. Paul Weber setzte diese Tradition fort.
In den gezeigten Beispielen reicht Weber von der gutmütigen Humoreske (Die Heiligen Drei Könige) bis hin zu recht aggressiver Satire. Diese zeigt sich besonders deutlich in den Blättern Diskussion am runden Tisch oder Am laufenden Band, wo Weber den Rummel um die massenhafte Verleihung des Bundesverdienstkreuzes (an "Bücklinge"!) verspottet. Ein "Eigentor" gewissermaßen, denn der Künstler hat später diese hohe Auszeichnung selbst erhalten.