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Der Tod ist ein immer wiederkehrendes Thema im Werk Webers - wie in der Kunst überhaupt. Vor allem in Zeiten von Not, Kriegen und Seuchen war man sich der Sterblichkeit des Menschen besonders bewusst. Das "memento mori" - Gedenke des Todes! - äußerte sich in zahllosen Darstellungen, etwa den umfangreichen Folgen mittelalterliche Totentänze, die auch zeigen sollten, dass der Tod allgegenwärtig ist und keinen Menschen verschonen wird.
Dies zeigte Weber eindrucksvoll in dem kompositionell bemerkenswerten Blatt Die Angst, wo sich Menschen in panischer Furcht vor dem Tod auf den höchsten Berg geflüchtet haben, dem unaufhaltsamen nahenden Ende jedoch nicht zu entrinnen vermögen.
Mit sparsamen zeichnerischen Mitteln, jedoch nicht weniger eindringlich, schilderte der Künstler in einer wohl Anfang der 50er Jahre entstandenen, getönten Rohrfederzeichnung Der kleine Sarg die stumme Trauer einer Mutter um ihr totes Kind, während das dramatische Blatt Die Mutter aus dem Zyklus "Die Bomber" (1934) den verzweifelten Kampf ums Überleben dokumentiert.
Die Allgegenwart des Todes führte Weber in seinen Arbeiten immer wieder vor Augen: Nicht nur globale Verhängnisse wie die Bedrohung durch Bomben (Die Glanznummer) hat Weber dargestellt, sondern auch viele andere Erscheinungsformen des Todes wie Seuche oder Hunger Bild werden lassen. Die Lithographie Holzfäller Tod hatte einen tagespolitischen Anlass: Weber protestierte hier mit einer 1946 entstandenen Zeichnung gegen die Abholzung der Wälder durch die britischen Besatzer. Heute gewinnt das Blatt durch das fortschreitende Waldsterben eine neue Dimension der Aktualität.
Als Fortsetzung der "Britischen Bilder" geplant, zeichnete A. Paul Weber 1942 die Folge Leviathan, welche die Greueltaten des stalinistischen Regimes in Rußland aufzeigen sollte. Auch diese Bilder erschienen, wie die "Britischen Bilder", in nationalsozialistischen Publikationen.